justamyth: (books1)


Paperback, 331 Seiten
1987, Ace/Berkley Publishing
Gelesen: 22.11. - 04.12.2011

Ich habe viel zu lange für dieses Buch gebraucht. Aber irgendwie hatte ich die letzten paar Tage einfach keine Lust zum Lesen. Sonst wäre ich nämlich schon längst fertig geworden, da sich Band 2 der Dune Reihe wesentlich schneller lesen lässt, und es ist auch um einiges kürzer.

Nun, da ich Dune Messiah gelesen habe stellen sich mir zwei Fragen: Was war der Sinn des Buches oder bin ich vielleicht einfach zu blöd für das Buch?

Aber erst einmal zum Inhalt. Dune endet (quasi) mit Paul als Kaiser. Zwölf Jahre später ist er es immer noch, nur nicht unbedingt beliebt, denn im Zuge seiner Machtergreifung wurde auch ein Jihad losgetreten, der Krieg und Chaos im Universum verbreitet. Das Buch beginnt damit, dass sich Vertreter der Bene Gesserit, Bene Tleilaxu und der Raumfahrergilde treffen und einen Plan gegen Paul aushecken, um ihn zu stürzen oder zumindest unter ihre Kontrolle zu bringen. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber der Plan lief wohl darauf hinaus, dass man Chani umbringt, sie aber als Ghola zurückbringt und dann entsprechende Gegenleistungen fordert, mit denen man Paul nicht nur entmachten würde, sondern auch erpressen könnte. Ich glaube nicht, dass ich zuviel verrate, wenn ich sage, dass der Plan nach hinten los geht, denn jeder weiß, dass Paul in die Zukunft sehen und die Ereignisse entsprechend lenken kann. Daher eben die Frage nach dem Sinn des Buches.

Ich schätze, man könnte sagen, dass es Herbert darum ging die Grenzen der Vorhersehung der beiden Atreides-Geschwister zu erkunden. Andererseits ging es vielleicht auch um Identität in Bezug auf Hayt/Duncan Idaho. Oder aber, es ging Herbert einfach darum Paul einigermaßen glaubwürdig aus der Geschichte zu nehmen. Ich sage einigermaßen, weil einerseits im Buch erwähnt wird, dass es schon immer Pauls Ziel war den Jihad zu verhindern, er es aber nie tut, vielleicht weil es einfach unmöglich sein soll, aber am Ende wandert er trotzdem lieber in die Wüste aus, wodurch man ihn nur noch mehr verehren wird. Gut, wenn er es nicht getan hätte, hätten die Fremen ihn am Ende vielleicht selbst gestürzt. Aber hätte das nicht den Jihad beendet? Schließlich hätte doch ein Sturz gerade durch die Fremen ihm seiner Heiligkeit beraubt.

Wie schon bei Dune, hatte ich hier den Eindruck, dass das Buch so cool hätte sein können, wenn es sich nur mit anderen Dingen beschäftigt hätte. Na ja, und wenn Herbert vielleicht ein besserer Schriftsteller wäre. Vielleicht kam es mir nur so vor, aber ich fand Dune Messiah war zumindest besser geschrieben als Dune. Herbert ist hier wesentlich weniger oft zwischen den Charakteren hin und her gesprungen.

3/5

Goodreads: 3.72
Amazon: 4.0
justamyth: (library)


Paperback, 528 Seiten
2005, Ace Books
Gelesen: 10.11. - 20.11.2011

Dune ist für Science-Fiction ungefähr das, was Lord of the Rings ist für Fantasy - mit dem Unterschied, das Ersteres für mich tatsächlich lesbar ist. (Sorry Tolkien, aber endlose Beschreibungen sind einfach nichts für mich.) Ich habe Dune nicht zum ersten Mal gelesen, aber da das letzte Mal gut 10 Jahre her sein dürfte und noch dazu auf Deutsch, dachte ich mir ein erneutes Lesen des Sci-Fi Klassikers sei mal angebracht. Ich würde Lügen, wenn ich noch wüsste, welchen Eindruck das Buch damals auf mich hinterlassen hat, aber allzu schlecht kann es nicht gewesen sein, denn daran würde ich mich erinnern. Ich meine mich auch vage daran zu erinnern, dass ich die Fortsetzung lesen wollte, aber sie in der Bibliothek ausgeliehen war und dann muss ich irgendwann das Interesse verloren haben. Das wird diesmal kein Problem sein, denn Dune Messiah und Children of Dune stehen lesebereit in meinem Bücherregal.

Ich muss zugeben, so richtig konnte mich das Buch nicht begeistern. Nicht weil es schlecht war, sondern weil sich der Autor auf Dinge konzentriert hat, die mich weniger interessiert haben. Das Buch ist in drei Teile gegliedert, und eben der mittlere Teil ist es, der sich wie Kaugummi gezogen hat, da dem Autor es wichtig war genau zu beschreiben wie Paul und Jessica in der Wüste überleben, obwohl diese nur etwa zwei Tage dort allein verbringen. Im Kontrast dazu steht der letzte Teil des Buches, der nur wenige wichtige Ereignisse aus etwa vier Jahren wiedergibt. Nur zu gern hätte ich mehr über den Kampf der Fremen gegen die Harkonnen gelesen, aber stattdessen konzentrierte sich der Autor eben auf philosophische und religiöse Grübeleien, die mich, wie gesagt, herzlich wenig interessierten.

Ebenso fand ich es schwer einen Zugang zu den Charakteren zu finden, besonders aber zu Paul, dessen Transformation vom Jugendlichen zum Messiahs ziemlich plötzlich passiert. Sicher, man bekommt erklärt, dass das Spice als Katalysator wirkt und im Prinzip nur zur "Erweckung" diente, aber ich fand diese Erklärung trotzdem nicht zufriedenstellend. Insgesamt fehlt es den Charakteren aber auch einfach an Tiefe, weil deren Motivation ziemlich generell gehalten sind. So wird die eine Seite hauptsächlich durch ihren Hass auf die "bösen" Harkonnen angetrieben, während die Harkonnen sich vom Hass auf die Atreides leiten lassen und als Grund wird eine uralte Fehde zwischen den beiden Familien genannt, bei der ein Atreides einen Harkonnen blamiert hatte.

Eine viel größere Schwäche dieses Buches ist jedoch der Schreibstil. Es ist unglaublich nervig wenn man die Gedanken eines Charakters liest, nur um dann im nächsten Satz die Gedanken eines anderen lesen zu müssen, denn ja, Herbert springt alle paar Sätze zwischen seinen Charakteren hin und her. Dadurch bekommt man zwar ein vollständiges Bild der Szene, aber es ist eben extrem unelegant und störend. Zudem sind die Dialoge recht altmodisch und kaum realistisch. Mir war auch nie klar, ob ich annehmen sollte, ob die Fremen gebrochenes "Englisch" sprechen oder nicht, da sie manchmal danach klangen, und manchmal eben nicht.

Ich finde eine Bewertung schwierig. Als ich das Buch zu Ende las, dachte ich mir, wie gerne ich mehr von dieser Welt bzw. diesem Universum lesen würde, denn wie gesagt, das Buch war nicht schlecht. Aber wenn man mal ernst darüber nachdenkt, dann sind die Charaktere recht stereotypisch und die Handlung ist nicht gerade kompliziert. Und die von Herbert entwickelte Welt hat eben auch nicht das Niveau anderer Bücherreihen.

Bewertung: 3.5/5

Goodreads: 3.94
Amazon: 4.5

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