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Ebook, 415 Seiten
2010, Margaret K. McElderry
Gelesen: 23.02. - 08.07.2012
Dies war meine erste Anthologie, und wie man sieht, sie hat mich so gefesselt, dass ich fast 5 Monate gebraucht habe um fertig zu lesen. (In Wahrheit habe ich gestern Abend schnell die restlichen 54% fertig gelesen, weil ich endlich mit dem Buch abschließen wollte.)
Man könnte meinen, dass Kurzgeschichten über Einhörner und Zombies spannender seien, als was mir hier teilweise geboten wurde. Ein Grund mag wohl der sein, dass dies nicht wirklich Geschichten über Einhörner und Zombies waren, sondern Geschichten MIT Einhörnern und Zombies. Gut, ich hatte hier nicht Das letzte Einhorn 2.0 erwartet, aber wenigstens etwas, dass mehr in die Richtung geht.
Ein anderer, dass es sich hier anscheinend größtenteils um (wenn es nicht so sogar alle) YA-Autoren handelt. Was übrigens eine Kritik an der Thematik sein soll, und nicht am Schreibstil, wobei der teilweise auch nicht grad prickelnd war.
The Highest Justice by Garth Nix
Hier hatte ich den Eindruck, dass der Autor eine tolle Idee für einen ganzen Roman hatte, allerdings alles auf wenige Seiten zusammenfassen musste. Das Einhorn hatte null Persönlichkeit, weil es im Prinzip nur der Prinzessin folgt und darauf wartet bis es gebraucht wird um "Gerechtigkeit" auszuteilen (also bis es die böse Geliebte und den König töten muss). In der Tat war dies die Geschichte einer Prinzessin und nicht die eines Einhorns. Meh.
Love Will Tear Us Apart by Alaya Dawn Johnson
Eine äußerst fragwürdige Liebesgeschichte zwischen zwei Jungen, von denen einer ein "Zombie" ist. Ich benutze Gänsefüße, weil der Junge in dieser Geschichte ist genausowenig ein Zombie, wie Edward Cullen ein Vampir ist. Gut, er hat einen unstillbaren Hunger nach Gehirnen. Aber ist weder tot noch überträgt er seine Krankheit. Und gereade das LETZTERE ist doch genau das, was Zombies so gruselig macht. Im Prinzip hätte der Junge jegliche Art von Monster sein können und es hätte nichts an der Geschichte geändert. Am schlimmsten fand ich jedoch, dass der andere Junge seinen Vater umbringt um Zombiejunge zu retten. Dabei kennen und "lieben" sich die beiden Jungs gerade erst einmal wenige Wochen. Und der Vater war noch nicht mal gewalttätig gegenüber seinen Sohn, weswegen er ihn tatsächlich nur aus Liebe umbringt. Ugh.
Purity Test by Naomi Noviky
Oh hey, ein Einhorn mit einer Persönlichkeit. Insgesamt fand ich die Geschichte ziemlich lustig und habe nichts negatives zu sagen.
Bougainvillea by Carrie Ryan
Wenn nicht der bekloppte Erzählstil gewesen wäre, hätte ich die Geschichte gar nicht so schlecht gefunden, auch wenn ich den Wandel der Protagonistin doch sehr abrupt fand.
A Thousand Flowers by Margo Lanagan
Äh, ja, eine sehr merkwürdige Geschichte, wo das Einhorn auch eher im Hintergrund verschwindet. Grundsätzlich werden viele diese Geschichte wohl mit Ekkel empfinden, da hier Zoophilie angedeutet wird. Andererseits ist das doch mal eine interessante Interpretation warum Einhörner so sehr Jungfrauen angezogen werden.
The Children of the Evolution by Maureen Johnson
Von den ganzen Zombiegeschichten fand ich diese am beunruhigendsten, weil hier Fanatiker der Überzeugung sind, zum Zombie zu werden sei eine gute Idee. Was ich allerdings geschmacklos fand, war die Tatsache, dass eindeutig auf Angelina Jolie angespielt wurde. Ich hatte eifach das Gefühl, dass sich die Autorin unbegründet über die Schauspielerin lustig gemacht hat.
The Care and Feeding of your Baby Killer Unicorn by Diana Peterfreund
Auch hier wieder eine Einhorngeschichte, die eine dunklere Seite dieser Fabelwesen behandelt. Im Prinzip sind Einhörner hier nichts anderes als Löwen, Bären, etc., nur eben schwerer zu töten. Was mich daher hier am meisten gestört hat, ist wie man sie als bösartige Monster beschreibt, anstatt sie als äußerst gefährliche Raubtiere wahrzunehmen. Trotzdem war dies die einzige Geschichte nach deren Ende ich gerne mehr davon gelesen hätte.
Inoculata by Scott Westenfeld
Endlich mal wieder eine Zombieapocalypse. Nur leider war ich von den Teenagern so irritiert, dass ich letztlich keine Freude daran hatte. Wobei schon zurecht einige meinen, dies könnte eher der Anfang eines Buches sein, als das es eine in sich geschlossene Kurzgeschichte ist.
Princess Prettypants by Meg Cabot
Auch hier ist das Einhorn wieder nur eine Nebenfigur, das Regenbogen furzt. Es sollte wohl eine lustige Geschichte sein, aber ich war zu sehr beschäftigt damit sie läcerlich zu finden.
Cold Hands by Cassandra Clare
Mit Abstand die schlechteste Kurzgeschichte der Anthologie. Was nicht verwundern sollte, denn schließlich hat sie ja auch Cassandra Clare geschrieben. Die Charaktere hatten null Persönlichkeit. Das einzig Zombiehafte hier war, dass die Toten wieder lebendig werden und abgesehen davon, dass sie schweigsamer werden, ganz normal (und halt tot) sind. Was hier wohl eine Liebe über den Tod hinaus sein sollte, wurde einfach nur abartig, als die beiden Protagonisten auch noch am Ende heiraten, obwohl das Mädchen lebendig ist. Wo und wann diese Geschichte spielt ist übrigens auch nicht ersichtlich. Einfach nur mies.
The third Virgin by Kathleen Duey
Diese Geschichte punktet immerhin damit, dass das Einhorn auch der Protagonist ist. Allerdings ist es nicht gerade symphatisch, sondern eher psychopatisch.
Prom Night by Libba Bray
Während ich die Geschichte lies hatte ich das Gefühl, es sei die Ruhe vor dem Sturm und hatte damit gerechnet, dass auf den letzten Seiten irgendetwas passieren wird. Nichts da. Es wird vage angedeutet, dass sich tatsächlich irgendetwas zusammenbraut, aber was genau bleibt der Fantasie überlassen. Auch hier hatte ich daher den Eindruck, als hätte ich nur den Anfang eines Buches gelesen.
Insgesamt kann ich sagen, dass ich nicht erwartet hatte, dass derart der Fokus auf Teenagern und ihr Liebesleben liegen würde. Dementsprechend fand ich das Buch auch nicht gerade toll. :/
Bewertung: 2/5
Goodreads: 3.81
Amazon: 4.1